Wohnen, Bauen, Gestalten

Wettringen hat sehr gute Voraussetzungen für einen belebten, beliebten und attraktiven Dorfkern. Einzelhandel, Gastronomie und die Bürgerhalle sind Anziehungspunkte für Wettringerinnen, Wettringer und ihre Gäste. Dass dieser Kern von einem Parkplatz dominiert wird, hat praktische Gründe, die man nicht so einfach wegwischen kann. Nicht zu letzt spielt niederschwelliges Parken im Ort auch für die Bewohnerinnen und Bewohner der Außenbereiche eine wichtige Rolle. Trotzdem bietet gerade der Dorfplatz ein enormes Potenzial für eine hohe Aufenthaltsqualität. Es sind Konzepte gefragt, wie wir mehr zu einem Ort zum Leben und weniger zu einem Ort zum Parken kommen. Einiges Potenzial bietet noch die Hügelstraße, die heute weniger Platz für den Autoverkehr braucht und mehr Platz für Fußgänger, Radfahrer und auch zum Parken bieten kann. Auch hier ist Aufenthaltsqualität das Ziel, für Anwohner und Besucher. Für die Straße Unter den Linden läuft bereits eine externe Konzepterstellung, auf die die Wettringer Politik gespannt ist. Sie ist nach Möglichkeit an die Weiterentwicklung des Dorfplatzes anzupassen.
Die Gestaltung sollte auch die Verkehrsplanung mit berücksichtigen. Fußgänger und Fahrräder sollen darin eine eigene Berücksichtigung finden, während die Erreichbarkeit mit dem PKW erhalten bleibt.

Immer mehr vom gleichen ist nicht die Zukunft, auch nicht in Wettringen. Das klassische Einfamilienhaus bleibt prägend für Wettringen. Auch in Zukunft wird es eine Nachfrage nach dieser Wohnform geben, um die wir uns kümmern sollten. Das Einfamilienhaus benötigt aber relativ viel Platz und leider steht uns nur begrenzt neue Fläche in den nächsten Jahren und Jahrzehnten zur Verfügung. Außerdem gibt es auch eine stark steigende Nachfrage nach anderen Wohnformen, um die wir uns kümmern müssen. Besonders gefragt sind kleinere Wohnungen, am liebsten zentral, barrierearm und vielleicht mit einem kleinen Garten oder Balkon. Investoren haben diesen Markt bereits entdeckt, so dass zum Beispiel an der Kirchstraße oder im Meesterkamp solche Wohnungen entstanden sind. Auch der Umbau der Gaststätte Niehuis-Winter an der Bergstraße wird einige kleinere und gleichzeitig zentrale Wohnungen bieten. Auch andere Wohnformen, wie zum Beispiel Mehr-Generationen-Quartiere oder Reihenhäuser werden vor dem Hintergrund des demographischen Wandels vermehrt nachgefragt werden. Wenn solche Wohnungen gebaut werden, möchten auch manche Menschen aus Einfamilienhäusern dahin umziehen und es werden Einfamilienhäuser verkauft, die dann von jungen Familien energetisch auf den aktuellen Stand gebracht und genutzt werden können. Die Gemeinde hat hier direkten Einfluss beim Verkauf neuer Flächen und bei der Gestaltung von Bebauungsplänen. Gleichzeitig muss darauf geachtet werden, dass neue Häuser die Nachbarn im Bestand nicht zu stark benachteiligen (wie im Beispiel Wiesengrund).
Neben den Bausatzungen für Eigentümerinnen und Investoren ist die Gemeinde in der Vergangenheit auch selbst als Investor aufgetreten. Grundsätzlich ist dagegen auch nichts einzuwenden. Aber zum einen müssen die begrenzten Ressourcen im Bauamt für wichtige Projekte wie der Schule mit Priorität zur Verfügung stehen. Zum anderen muss die Gemeinde, wenn sie denn als Investor auftreten soll, stärker als bisher den sozialen Wohnungsbau in den Fokus nehmen, um Wohnraum für alle Bürgerinnen und Bürger gewährleisten zu können.

Ein passendes Angebot an Wohnungen ist wichtig für jede Gemeinde. Flächen am Ortsrand in Wohngebiete zu verwandeln war in der Vergangenheit ein erfolgreiches Modell. Leider steht dieses Modell aus verschiedenen Gründen (siehe Flächenverbrauch) in Zukunft nicht mehr in gleichem Maße zur Verfügung. Es gibt aber einiges Potenzial auch innerorts. Diese Flächen sind oft sogar besser angebunden an unsere Infrastruktur und somit attraktiver. Meistens sind sie in privater Hand. Die Aufgabe der Gemeinde ist hier, mit maßvoller Änderung des Baurechts und passenden Anreizen die Potenziale der Gemeinde zu heben und ein Weiterentwicklung innerörtlichen Wohnens zu fördern, Projektbezogene Bebauungspläne auch für kleinere Wohnungen und die Erschließung von Lücken können dabei helfen. Dabei gilt es Investoren zu ermutigen und städtebauliche Perspektiven aufzuzeigen. Ideen von Bürger:innen und Eigentümer:innen sollen gesucht und in die Planung aufgenommen werden.

Im Jahr 2024 und 2025 investiert die Gemeinde Wettringen ca 15 Millionen Euro in den Ausbau des Schulzentrums. Mit diesen Investitionen schaffen wir genug Platz und eine moderne Heimat für OGS, Grundschule und der privaten Realschule mit einer gemeinsamen Mensa. Die weiterführende Schule, die wir großem ehrenamtlichem Einsatz verdanken, bietet ein modernes Schulkonzept, kurze Wege für die Lernpartnerinnen und Lernpartner, Kooperationsmöglichkeiten mit den Wettringer Unternehmen, Vereinen und der Verwaltung. Sie bietet eine langfristige stabile Nutzung des Schulzentrums, die über Mieteinnahmen gegenfinanziert wird. Der Neubau und ein guter Teil des Bestandsgebäudes wird mit einer großen Erdwärmeanlage beheizt. Diese Anlage kann und sollte weiter ausgebaut werden, damit wir langfristig einen kostengünstigen Betrieb sicherstellen können.
Die Grundschule ist in der Trägerschaft der Gemeinde, was eine besondere Verantwortung mit sich bringt. Eine ordentliche Ausstattung für die Kinder unseres Ortes liegt mir am Herzen. Dazu gehört auch eine gute digitale Ausstattung und eine gute Ausstattung der Mensa. Gesundes, regionales Essen ist wichtig für die schulischen Erfolge, für die Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen sowie für die Nachfrage an regionale nachhaltige Produzenten. Die Belange der Grundschule müssen stets durch einen kurzen Draht der Schulleitung zum Rathaus, einem Austausch in den Gremien (z.B. Schulausschuss und AK Schule) und eine gute Zusammenarbeiten zwischen Schulkonferenz, Verwaltung und Politik Gehör finden. Für die OGS ist der Rechtsanspruch ab 2026 nur ein Zwischenziel. Die wichtige Funktion der OGS bei der Betreuung mit flexiblen Modellen hilft vielen Eltern, insbesondere bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Sie sollte deshalb die notwendige Ausstattung und Aufmerksamkeit bekommen und den Eltern, die das möchten, zur Verfügung stehen.

Eine eigene Schwimmhalle ist in einem kleinen Ort keine Selbstverständlichkeit. Sie trägt erheblich zur Attraktivität von Wettringen bei und sie ist ein Beitrag für ein gesundes Wettringen im doppelten Sinne. Sie sorgt für kurze Wege und ermöglicht auch Kindern und Jugendlichen einen einfachen Zugang. Sie ermöglicht es den Kleinen schwimmen zu lernen – ein erheblicher Beitrag zu ihrer Sicherheit. Sie ist die Grundlage für den lokalen Schwimmsport (DLRG) und bietet Kindern und Jugendlichen einen Freizeitspaß. Die Kosten für den Betrieb übersteigen die Einnahmen aus Eintritt und Nutzungsentgelten der Schulen und Vereine. Ich bekenne mich zur Schwimmhalle und setze mich im Gemeinderat dafür ein, dass Eintrittsgelder und Entgelte für Vereine erschwinglich bleiben. Der entschlossene Einsatz für die Schwimmhalle bedeutet auch Investitionen. Nachdem zuletzt die Wasseraufbereitungstechnik erneuert wurde, muss vor allem in die kostengünstige Energieversorgung investiert werden. Nur so können wir uns den Betrieb auf Dauer auch leisten. Dabei ist es die Aufgabe der Verwaltung, Fördermöglichkeiten auszuloten und das Land an dieser wichtigen Aufgabe zu beteiligen.